Programmkino: Nahschuss

Lars Eidinger spielt im DDR-Drama "Nahschuss" einen Wissenschaftler, der als Spion für die Stasi arbeitet und selbst nicht sicher ist: Macht er das freiwillig oder wird er gezwungen? Mit dabei auch Devid Striesow und Luise Heyer.

Bild: ©Alamode Filmdistribution
In der DDR lässt es sich für den bekennenden Kommunisten Franz Walter (Lars Eidinger) gut leben. So kommt es für ihn wie gerufen, als er nach seiner Promotion an der Berliner Humboldt Universität ein Jobangebot beim Auslandsnachrichtendienst des Arbeiter- und Bauern-Staats erhält. Der Job bietet viele Vorzüge, also lässt er sich blenden und wird Teil des Geheimdienstes. Gemeinsam mit seiner Freundin Corina (Luise Heyer) genießt er fortan das angenehme Leben und findet in seinem Vorgesetzten Dirk (Devid Striesow) sogar einen neuen Freund und Mentor. Wo es in seiner Tätigkeit anfangs nur um reine Informationsbeschaffung geht, verlangen die Aufträge nach und nach immer mehr von Franz und er ist gezwungen, zu Mitteln zu greifen, die er nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Gerade als er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befindet, kommen ihm moralische Zweifel an seiner Tätigkeit und er will aussteigen. Doch im Netz aus Unterdrückung, Erpressung und Befragung ist er Opfer und Täter zugleich und es gibt für ihn kein Entkommen...

Die Filmemacherin und Fotokünstlerin Franziska Stünkel hat ihr Drehbuch an einen echten Fall angelegt: die Lebens- und Todesgeschichte des Werner Teske. Der Wirtschaftswissenschaftler war 1981 der letzte Angeklagte, der in der DDR zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, durch einen sogenannten "unerwarteten Nahschuss", eine Exekution nach sowjetischem Vorbild, bei dem der Scharfrichter sich anschleicht und in den Hinterkopf schießt.

Studenten und Schüler zahlen keinen Eintritt - Karten nur an der Abendkasse!