Kino: Leni muss fort [FSK 12]

Leo Hiemers Film beleuchtet das Schicksal der kleinen Leni im dritten Reich.

Eine wahre Geschichte: Ein kleines Mädchen, Leni genannt, wird von einem alten Ehepaar auf einem Allgäuer Bauernhof in Pflege genommen. Doch bald stellt sich heraus, dass mit dem Kind etwas nicht ganz stimmt - abstammungsmäßig. Ihr Mutter ist Jüdin. Leni soll fort. Die Pflegeeltern lehnen sich dagegen auf. Gelingt es ihnen Leni zu retten? Mit sparsamen Mitteln hat der gebürtige Allgäuer Leo Hiemer ("Daheim sterben die Leut") einen eindringlichen Film über einen authentischen Fall aus den Jahren der Nazi-Herrschaft inszeniert. Ohne falsches Pathos stellt er das vergessene Schicksal eines jüdischen Mädchens nach und findet für diese Skandal-Geschichte eindringliche Bilder der psychischen Gewalt. Johanna Thanheiser liefert als Leni eine ausgezeichnete Vorstellung. Kein belehrender Geschichtsfilm, sondern ein anschauliches Gesellschaftsporträt für das anspruchsvolle Publikum. Der eindrucksvolle Streifen von Leo Hiemer findet im Begleitprogramm der Ausstellung „VerVolkt“ statt.