Da Billie Jean is ned mei Bua

Genial und saukomisch

Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid waren Anfang Januar mit ihrem Programm bereits im Kaminwerk. Dieses kam dabei so gut an, dass man an einer Wiederholung nicht vorbei kommt. Die Kaminwerksbesucher bogen sich vor Lachen und forderten vehement eine Zugabe nach der anderen. „Da Billi Jean“ hält sein Publikum mit Dialektadaptionen großer Hits auf der Sesselkante. Gemeinsam mit ihrem Co-Autor Paul Klambauer veredeln Leonhardsberger und Schmid dafür weltbekannte Melodien zu tragikomischen Einaktern in Popsong-Länge. So entführen sie ihr Publikum zu den Klängen von David Bowies „Space Oddity“ an Bord einer österreichischen Raumfahrtmission, die an frühpensioniertem Bodenpersonal zu scheitern droht. In der Adaption des S.T.S.-Klassikers „Irgendwann bleib i dann dort“ schmiedet ein frustrierter Grieche Auswanderungspläne. Und Tina Turners „Private Dancer“ gerät zu einer Hymne auf alle schüchternen Männer, die sich am Rand der Tanzfläche Mut antrinken. Das Rätsel um die Vaterschaft des kleinen Billi Jean bildet den dramaturgischen Rahmen, der die zahlreichen Figuren und Schauplätze dieses Abends zusammenhält.