Programmkino: Home

My home is my castle - Isabelle Huppert

Einen "Anti-Road-Movie" könnte man das Spielfilmdebüt Home der Schweizer Regisseurin Ursula Meier nennen, das bereits auf einigen Festivals für Furore sorgte. Denn statt Freiheit steht die Straße, um die es hier geht, für Einengung und Isolation. Angesichts des zunehmend kritischen Hinterfragens der Mobilität, wie wir sie bislang kannten, wäre es ein Leichtes, den Film als utopische Farce auf den Mobilitätswahn unserer Zeit abzutun. Doch Home beschränkt sich keineswegs darauf, sondern bietet durchaus auch Ansätze für andere Lesarten und Betrachtungsweisen. Eine echte absurde Parabel, wie sie Eugene Ionesco oder andere Literaten des Absurden nicht eindrucksvoller hätten gestalten können. Zum Inhalt:  Marthe (Isabelle Huppert) und Michel (Olivier Gourmet) haben sich mit ihren drei Kindern am Rande einer stillgelegten Autobahn ihr kleines Paradies geschaffen. In ausreichender Entfernung zur nächsten Stadt, leben sie in ihrem eigenen glücklichen Biotop. Mit ihrem Besitz haben sie sich neben und auf der Autobahn häuslich eingerichtet. Statt Autos findet man auf der Autobahn einen Swimmingpool, einen Grill oder einen Sessel. Laut wird es höchstens einmal, wenn Tochter Judith (ADÉLAÏDE LEROUX) ihr Radio bis zum Anschlag aufdreht. Zehn Jahre dauert dieses Glück. Doch eines Tages rollen Baumaschinen an und stellen die Autobahn fertig. Die ersten Fahrzeuge werden von der Familie noch neugierig beobachtet, doch schon bald wird der Verkehr unerträglich und Lärm, Abgase und Staus setzen der Familie ordentlich zu. Die Familie versucht, sich mit viel Einfallsreichtum an die neue Situation anzupassen. Kann sie diesen Kampf gewinnen? Die Schweizer Regisseurin Ursula Meier hat einen überaus originellen, einzigartigen und wunderbaren Film geschaffen, der Drama, Komödie und Thriller zugleich ist. Eine kleine Kinosensation, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Isabelle Huppert (Die Klavierspielerin, Geheime Staatsaffären) brilliert wie gewohnt in der Rolle der Marthe und Olivier Gourmet (Wolfszeit, Lornas Schweigen) überzeugt als Michel. Beachtet auch unsere Filmwerkklappe. Diese erhält man an der Kasse. Bei viermal Kino gibt es einen Film frei.

Schüler und Studenten zahlen keinen Eintritt. Ab 19 Uhr gibt es wie immer leckeres Sushi und Suppe.


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