Programmkino: Fish Tank

Preisgekröntes und gewaltiges Kino mit einer überragenden Schauspielleistung von Katie Jarvis...

Fish Tank ist ein britisches Filmdrama von Andrea Arnold. Es wurde am 14. Mai 2009 auf den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt. Der Film erhielt dort den Preis der Jury und war im Wettbewerb um die Goldene Palme vertreten. Die 15-jährige Mia (Katie Jarvis) wächst in einer trostlosen englischen Sozialsiedlung auf. Es ist eine dieser Gegenden, in denen man sich am besten nichts gefallen lässt. Zusammen mit ihrer Mutter Joanne (Kierston Wareing) und ihrer kleinen Schwester Tyler lebt sie in einer schmucklosen Wohnung. Joanne feiert und flirtet lieber, als sich um ihre Kinder zu kümmern. So bleibt sich Mia mit ihren Wünschen und Problemen selbst überlassen. Das soziale Umfeld und die Perspektivlosigkeit führen dazu, dass die 15-jährige mit einer Stinkwut durch die Gegend läuft. Wenn ihr jemand dumm kommt, wird er sofort mit Sprüchen eingedeckt oder bekommt eins auf die Nase. Hinter der rotzfrechen Fassade Mias verbirgt sich jedoch ein unsicherer Teenager, der durchaus auch sensible Seiten hat. Als Joanne mal wieder einen neuen Liebhaber anschleppt, ist Mia zunächst wenig begeistert. Schon bald wird allerdings klar, dass dieser Connor (Michael Fassbender) anders ist als die Freunde, welche Joanne sonst mit nach Hause bringt. Der Mann ist cool, witzig und aufmerksam. Außerdem scheint er sich für Mia zu interessieren. Connor ermutigt sie sogar, an einem Tanz-Casting teilzunehmen. Für einen kurzen Augenblick scheint so etwas wie ein normales Familienleben möglich. Mia und Connor verstehen sich immer besser. Doch eines Tages kommen sich die beiden zu nahe. Am nächsten Morgen flüchtet Connor aus der Wohnung. Als Mia ihm folgt entdeckt sie, dass Connor bereits eine Familie hat und die Situation spitzt sich dramatisch zu. Fish Tank ist ein filmischer Wirbelsturm, welcher den Zuschauer mit seiner Kraft mitreißt. Der Blick auf die englische Unterschicht ist schonungslos und glaubwürdig. Trotz all des Elends, das da gezeigt wird, funkelt in dem Film auch die Hoffnung, dass es eine bessere Zukunft geben könnte. In die Kitschkiste wird dafür allerdings nie gegriffen. Dafür gibt es Hollywood. Andrea Arnolds Film bleibt immer wahrhaftig und von roher Schönheit. Schüler und Studenten bezahlen keinen Eintritt. Ab 19 Uhr gibt es wieder Sushi und Suppe.
http://www.fishtank-film.de/

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